20 Jahre Hundeschule
Im August 2000 wagte ich den Schritt in die Selbstständigkeit. Sein Hobby zum Beruf machen klingt für Viele als Erfüllung eines Traumes. Auch bei mir war dies im Jahre 2000 so. Hunde spielen seit ich denken kann eine große Rolle in meinem Leben und nachdem für mich beruflich größere Veränderungen anstanden, war die Zeit reif, sich diesen Traum zu erfüllen.
Der Plan, von diesem „Traumberuf“ leben zu können, erwies sich schnell als unrealistisch. Ich wollte meine Hundeschule nicht nur nach finanziellen Gesichtspunkten führen. Nach vielen Versuchen, Veränderungen und schließlich reichlicher Überlegung, und auch weiteren Lebensveränderungen, fand ich nacheiniger Zeit den für mich besten Weg: eine Hundeschule im Nebengewerbe mit einer regulären Vollbeschäftigung als Arbeitnehmerin. So bin ich in der Lage, meine Hundeschule nicht hauptsächlich nach finanziellen Notwendigkeiten zu organisieren. Einzig die Sache mit der Freizeit ist ein Balanceakt, der in den meisten Fällen zu Gunsten der Hundeschule ausfällt.
Zu Beginn war ich als "Untermieter" auf dem Trainingsplatz des Olbernhauer Hundesportvereins zu finden. Später fand ich endlich einen eigenen Platz, den ich nutzen konnten, wann immer ich wollte.
Ein erneuter Umzug wurde notwendig, da mein alter Hundeplatz der Verlegung einer Erdgastrasse zum Opfer fiel. Letztendlich war dies aber eher ein Glücksfall, denn der neue und auch noch immer aktuelle Hundeplatz ist einfach nur super schön.
Menschen zu helfen, die mit ihrem Hund entweder alleine nicht wie erhofft zurecht kommen oder die einfach von Anfang an mit meiner Hilfe so wenig wie möglich Fehler machen wollen, ist echt eine feine Sache. Zugegeben ist es auch ab und zu einmal frustrierend, wenn ich sehe, dass Menschen darauf hoffen, dass mit wenig Aufwand und ein paar Tricks die schnelle Hilfe kommt. Aber die vielen Zweibeiner, die mit Geduld und Zeit eine Änderung im Verhalten ihrer Hund erzielen, entschädigen sehr schnell für die wenigen Negativ-Erlebnisse.
Meine eigenen Hunde begleiteten mich während der letzten 20 Jahre in der Hundeschule. Zur Eröffnung im Jahre 2000 war dies meine American Staffordshire-Hündin Yoni. Sie war eine sehr selbstbewusste Hunde-Dame, die schon sehr genau hinsah, wer auf dem Platz was machte. Dazu kam im Jahre 2001 mein Seelenhund Lisa, eine Australian Shepherd-Hündin, die uns 4 wunderschöne Würfe schenkte und die in den Gruppenstunden nur mit Blicken oder reiner Anwesenheit dafür sorgte, dass sich Raufbolde schnell wieder beruhigten. Mit ihr hatte ich eine einmalige Helferin an meiner Seite, auf die ich mich immer verlassen konnte.
Ihre Tochter Lilly trat leider nicht in die Fußstapfen ihrer Mama. Lilly war eine nicht ganz so sichere Hündin, die oft mit den vielen Hunden in den Gruppenstunden überfordert war. Darum hatte ich sie auch nur sehr selten und meist nur im Einzelunterricht als meine Helferin in der Hundeschule an meiner Seite. Als ich diese Zeilen hier schrieb, lag Lilly mit ihren fast 15 Jahren neben mir und ich dankte ihr jeden Tag aufs Neue, dass auch sie mir so eine treue Freundin und noch immer an unserer Seite war. Leider hat Lilly ihren 15. Geburtstag nicht mehr erleben dürfen.
Ich möchte mich bei meinen treuen „Kunden“ bedanken, die oft schon mit ihrem zweiten oder dritten Hund zur Hundeschule kommen. Und ich danke natürlich Allen, die sich erstmalig vertrauensvoll an mich wenden.
Wenn ich fit bleibe, dann werde ich hoffentlich auch die nächsten 20 Jahre weiter mit der Hundeschule HAPPY DOG helfen wo ich kann, damit es Hunden und ihren Menschen gemeinsam gut geht.